Gastvortrag: Kants Kosmologie aus Sicht der modernen Astrophysik
Immanuel Kant (1724 – 1804) stellte Spekulationen über den Aufbau unseres
Milchstraßensystems an und favorisierte die Hypothese einer außergalaktischen
Stellung der beobachteten „Nebelflecken“ am Himmel.
Dennoch betrachtete er die Kosmologie skeptisch weil entsprechend seiner
Erkenntnistheorie die Welt als Ganzes kein Gegenstand der Erfahrung sein kann.
Im 20. Jahrhundert haben Beobachtungen und die theoretische Astrophysik seine
Vorbehalte gegenüber einer physikalischen Kosmologie revidiert.
Referent: Prof. Dr. Hans-Joachim Blome (Fachhochschule Aachen)
Gastvortrag: Der “Urknall” – Geburt des Weltalls aus dem Nichts?
Eine der erstaunlichsten Entdeckungen der Astronomie ist die allgemeine Ausdehnung des Weltalls.
Zur Beschreibung der Entwicklung des Kosmos wurde das “Standardmodell” entwickelt, das jedoch
zwei geheimnisvolle Kräfte benötigt: die “Dunkle Materie” und die “Dunkle Energie”. Wie glaubhaft
ist dieses Modell? Ist unser Verständnis der Gravitation unzureichend? Ist das Universum älter als
bisher angenommen, wie neue Beobachtungen des James Webb Weltraumteleskops andeuten?
Sogar der “Urknall”, Beginn von Raum und Zeit, gerät ins Zwielicht. Entstand unser Weltall etwa
durch den Kollaps eines früheren Universums? Oder ist unsere Welt gar nur ein kleiner Teil eines
viel größeren “Multiversums”?
Referent: Dr. Rainer Beck (Bornheim)